Sicherung der Nahversorgung im Dreieck Bedburdyck-Gierath-Stessen

Dilettantisches Vorgehen gefährdet Bürgerinteressen

Die Sicherung der Nahversorgung im Dreieck Bedburdyck-Gierath-Stessen ist ein Anliegen, dass die SPD vor Ort und die Ratsfraktion seit Jahren beharrlich verfolgt und als Initiative der Wirtschaftsförderung in der Gemeinde ständig eingefordert hat.

Sie hat zusätzlich verlangt, dieses Anliegen in einen Gesamtplan für die Entwicklung eines Bürger- und Sportzentrums einzubinden, das dadurch erst dauerhaften Bestand gewinnt.

Die gegenwärtige Ablehnung eines Nahversorgungszentrums durch die Bezirksregierung ist für die SPD-Ratsfraktion absolut unverständlich und inakzeptabel.

Hubert Noehlen, Ortsvereinsvorsitzender in Bedburdyck und Ratsmitglied, sagt: „Für ein solches Projekt habe ich mich jahrelang eingesetzt. Als ich nun aus der Zeitung von der Ablehnung durch die Bezirksregierung und dem hilflosen Kommentar des Beigeordneten Jansen erfuhr, hat es mir die Sprache verschlagen.“

Hans-Josef Schneider, SPD-Kandidat für das Bürgermeisteramt, kommentiert das emotionslos: „Es ist mir ein vollkommenes Rätsel, wie eine Planung derart schief laufen kann. In meiner langjährigen Arbeit als Baudezernent ist mir ein solches Missmanagement nirgendwo begegnet. Man schickt nicht einen Brief an den Regierungspräsidenten und wartet geduldig auf Antwort. Die Verwaltung ist keine Forschungsabteilung, um Änderungen im Flächennutzungsplan experimentell zu erproben. Man fasst keinen Ratsbeschluss, ohne in Gesprächen vorher die Aussichten abgeklärt und die Weichen entsprechend gestellt zu haben.“

Hans-Josef Schneider weiter: „Ein Supermarkt auf der grünen Wiese ist wohl für den Regierungspräsidenten keine überzeugende Lösung. Es bleibt richtig, dass für den Standort ein gesamtstädtebauliches Konzept gefunden werden muss, das stufenweise realisiert werden kann. Das muss alle Ansprüche der Bürgerschaft, des Sports und der Landschaftsgestaltung berücksichtigen.“

Es geht nicht um kämpferische Emotionen, die nun von der CDU reichlich bemüht werden, sondern um handwerkliche Sorgfalt. Warum funktionierte im Vorfeld die Kommunikation zwischen Gemeindeverwaltung und Bezirksregierung nicht? Warum gibt es keine bessere Abstimmung zwischen den Fraktionen und der Verwaltung, gerade in diesem für die Menschen in Bedburdyck, Gierath und Stessen so wichtigen Vorhaben? Ein neuer Anlauf muss nicht mit starken Worten, sondern mit guten Ideen, einer sachlich fundierten Position und persönlicher Gesprächsfähigkeit aufgenommen werden.

Es gibt weitere Ungereimtheiten, die die SPD-Ratsfraktion aufgeklärt wissen will: Wann erfuhr Herr Jansen von der Ablehnung und ging damit an die Presse? Warum wurde nur die CDU-Fraktion informiert und nicht auch alle anderen? Auch in Zeiten des Wahlkampfs muss ein Beigeordneter politische Neutralität wahren und seine Rolle als Kandidat strikt vom kommunalen Amt trennen.

Holger Tesmann

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