Aktuelles von der SPD Jüchen

Wolfgang Norf spricht beim „Talk auf dem Roten Sofa“ am 18. Dezember über die Arbeit der Jüchener Tafel

Vom Angebot der „Jüchener Tafel“ profitieren zahlreiche Bürgerinnen und Bürger mit knappem Budget. Über Arbeit und Philosophie der Einrichtung erzählt Wolfgang Norf beim nächsten „Talk auf dem Roten Sofa“ der SPD Jüchen: Am Mittwoch, 18. Dezember, 19 Uhr kommt der Vorsitzende des Vereins Existenzhilfe e.V. in den „Roten Salon“ an der Odenkirchener Straße 26. Wolfgang verantwortet und organisiert mit rund 100 Mitstreitern die Tafeln in Grevenbroich und Jüchen – und ist darüber hinaus vielfältig ehrenamtlich aktiv, sodass der Talk-Abend eine Menge Information und Unterhaltung verspricht. Gäste sind wie stets bei der SPD Jüchen gern gesehen!

Wolfgang Norf ist in Grevenbroich und Umgebung bekannt wie der sprichwörtliche „bunte Hund“. Dabei stammt der 68-Jährige gar nicht aus der Schlossstadt, sondern ist vor rund einem Vierteljahrhundert der Liebe wegen „aus Düsseldorf eingewandert“.  In Grevenbroich wurde er schnell heimisch und gründete 2005 mit sieben Gleichgesinnten den Verein Existenzhilfe, um unabhängig von politischen Parteien und Konfessionen gegen Lebensmittelverschwendung zu wirken und Armut zu lindern. So entstand die heimische Tafel, die Lebensmittel einsammelt, die für den Müll bestimmt waren, aber noch gut und genießbar sind. Gegen einen geringen Betrag gibt die Tafel sie an Menschen in Not und mit wenig Geld weiter.

Inzwischen verantwortet der Verein mehrere Ausgabestellen in Grevenbroich sowie an der Rektor-Thoma-Straße 9 in Jüchen. Rund 1000 Menschen werden dabei insgesamt mit günstigen Lebensmitteln und Kleidung versorgt – der Vereinsvorsitzende Wolfgang Norf kann auf rund 100 Ehrenamtler bauen, die an mehreren Tagen in der Woche die Verteilung organisieren.

Allein damit wäre Wolfgang Norf bereits gut beschäftigt. Aber der Ruheständler engagiert sich darüber hinaus in vielfältiger Weise. So wurde er im Frühjahr zum Geschäftsführer der „Tafel Nordrhein-Westfalen“ gewählt, während er in seiner Heimatstadt Grevenbroich als Seniorenbeauftragter fungiert und im Vorstand der Varius-Werkstätten sitzt. Auch in der Politik ist der 68-Jährige aktiv: als Ratsmitglied für die SPD Grevenbroich. Zugute kommt ihm bei seinen vielen ehrenamtlichen Aufgaben sein spannendes Berufsleben, in dem er unter anderem als Betriebswirt, Personalleiter und Geschäftsführer wirkte.

Die Vita von Wolfgang Norf und die vielfältigen Aspekte rund um die Arbeit der Tafel bieten reichlich Gesprächsstoff für den kommenden „Talk auf dem Roten Sofa“. Darüber hinaus werden die Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung am 18. Dezember wie immer aufgefordert, Fragen an den Gast zu stellen. Aufgrund des begrenzten Sitzplatzangebots im „Roten Salon“ bittet die Partei für den Talk um eine kurze Anmeldung: telefonisch bzw. per WhatsApp unter 0151 70 11 21 62 oder per E-Mail an anna.strohbach@spd-juechen.de oder norbert.john@spd-juechen.de.

„Sind kein einfacher Nachbar“: Tagebauleiter Dr. Markus Kosma bezieht beim „Talk auf dem Roten Sofa“ Stellung

„Uns ist bewusst, dass wir kein einfacher Nachbar sind. Ich kann nur versichern, dass wir alles tun, um die Belästigungen so gering wie möglich zu halten – wir arbeiten hier immer weiter an Verbesserungen.“ Dr. Markus Kosma, bei RWE Power als Leiter für den Tagebau Garzweiler zuständig, bezog beim „Talk auf dem Roten Sofa“ der SPD Jüchen Stellung zu einer Vielzahl an Themen rund um Braunkohle und Energie. Der 53-Jährige Manager blieb dabei im „Roten Salon“ an der Odenkirchener Straße auch zu kritischen Fragen, Problemen und Zukunftsentwicklungen keine Antwort schuldig.

Im Zusammenhang mit dem Tagebau Garzweiler und der Energieversorgung ergaben sich für die SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Anna-Lisa Strohbach und Norbert John beim „Talk auf dem Roten Sofa“ eine Menge Fragestellungen, mit denen sie Dr. Markus Kosma konfrontierten. Auch die Gäste im vollbesetzten „Roten Salon“ löcherten den RWE-Verantwortlichen ausgiebig, sodass die Veranstaltung erst nach zweieinhalb Stunden zu Ende ging.

Die Zeit nutzten die SPD-Gastgeber und Dr. Kosma für einen intensiven Austausch. Der Gast konnte dabei aus seinem reichen Fundus an Erfahrung und Wissen schöpfen, ist er doch bereits seit 1998 für den RWE-Konzern bzw. die frühere Rheinbraun tätig. Aktuell leitet der promovierte Bergbauingenieur aus seinem Büro in Grevenbroich-Frimmersdorf den Tagebau Garzweiler – ab 1. April 2025 fungiert er als Spartenleiter für Braunkohlenentwicklung in der Planungs- und Genehmigungsabteilung von RWE Power und somit als einer der Hauptakteure für die Zeit nach den Tagebauen.

Beim Thema Zukunft kamen selbstverständlich die Arbeitsplätze zur Sprache. Derzeit sind noch rund 1000 Menschen im Tagebau Garzweiler beschäftigt – nach dem Ende der Braunkohlegewinnung im Jahr 2030 bzw. 2033 werden es deutlich weniger werden, aber: „RWE bleibt ein Stromerzeuger, aber nicht mehr aus fossilen Energieträgern, sondern aus erneuerbaren Quellen“, deutete Dr. Kosma Perspektiven für die Belegschaft an und formulierte zudem Wünsche an die Politik: „Wir brauchen mehr Stabilität und ich wünsche mir Rahmenbedingungen, an denen sich Gesellschaft und Unternehmen ausrichten können. Das darf nicht an Wahlperioden orientiert sein.“

 Neben der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien befasst sich RWE im „Rheinischen Revier“ intensiv mit der zeitlich ambitionierten Planung von Ersatz für die Braunkohlekraftwerke: „Das ist noch zu schaffen. Wir gehen dabei auch in Vorleistung, wie beim geplanten wasserstofffähigen Gaskraftwerk in Weisweiler. Aber wir brauchen schnelle Entscheidungen und Stabilität, denn wir wollen ja investieren.“ Schließlich wird weiterhin eine Menge Strom benötigt: „Es ist kein Zufall, dass sich energieintensive Industrien im Rhein-Kreis Neuss angesiedelt haben, wie Chemie oder Aluminiumherstellung.“

Neben Themen wie Staub und Lärm im Zusammenhang mit dem Tagebau äußerte sich Dr. Markus Kosma auch zu weiteren für Jüchen relevanten Problemen, wie der verzögerten Verfüllung des „östlichen Restlochs“: „Wir hätten uns auch eine andere Tagebauentwicklung gewünscht. Das war eine Abwägung von verschiedenen Prioritäten und Interessenlagen. Die Randbedingungen haben es nicht hergegeben, dass wir das in dem ursprünglich geplanten Zeitraum schaffen konnten. Wir werden die Verfüllung jetzt bis 2030 realisieren.“

Der RWE-Manager blickte beim „Talk auf dem Roten Sofa“ jedoch noch weiter voraus: „2036 wird es im Tagebau Garzweiler heißen: Wasser marsch! Dafür wird jetzt die Rheinwassertransportleitung gebaut. Ein Großteil des gepumpten Wassers versickert dabei und füllt den Grundwasserspiegel auf. Aber die Zeiträume sind schon ziemlich lang.“

Zufrieden zeigte sich Dr. Kosma mit den Akteuren vor Ort: „Die Zusammenarbeit mit lokalen Behörden funktioniert gut. Aber wir sehen bei uns wie bei den Behörden angesichts der Vielzahl an Verfahren eine enorm hohe Arbeitsbelastung und Arbeitsverdichtung. Das bleibt nicht ohne Wirkung, wenn sie durch den vorgezogenen Kohleausstieg auf einmal alles parallel machen müssen.“ An seiner Position hat der Tagebauleiter weiterhin viel Freude: „Das Schönste an meinem Job ist, dass ich mit so vielen unterschiedlichen Menschen zu tun habe: ob das die Kolleginnen und Kollegen im Betrieb sind oder die Menschen in Behörden, Gesellschaft und Politik. Diese Vielseitigkeit reizt mich am meisten.“

Den nächsten „Talk auf dem Roten Sofa“ werden dann wieder ganz andere Themen beherrschen: Am Mittwoch, 18. Dezember, 19 Uhr kommt Wolfgang Norf in den „Roten Salon“. Der Vorsitzende des Vereins Existenzhilfe e.V. verantwortet mit seinen Mitstreitern unter anderem die „Jüchener Tafel“.

Mitgliederversammlung am 25.11.: Bundestagskandidatin Ina Spanier-Oppermann kommt zur SPD Jüchen

Vor wenigen Tagen wurde Ina Spanier-Oppermann von den SPD-Kreisvorständen in Neuss und Krefeld als Kandidatin im Bundestagswahlkreis 109 nominiert, zu dem auch Jüchen zählt. Als eine ihrer ersten „Amtshandlungen“ kommt die erfahrene Landes- und Kommunalpolitikerin nach Jüchen: Ina Spanier-Oppermann stellt sich am Montag, 25. November in der Mitgliederversammlung vor, zu der sich der SPD-Ortsverein Jüchen ab 19.30 Uhr im Landgasthof Kelzenberg versammelt. Thematisch passend dazu wählen die Mitglieder an diesem Abend ihre Delegierten für die kommenden Wahlparteitage zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025 und diskutieren über den städtischen Haushalt für das nächste Jahr.

Mit einem einstimmigen Votum statteten die Vorstände der SPD in Krefeld und im Rhein-Kreis Neuss Ina Spanier-Oppermann als Kandidatin für den Wahlkreis 109 (Krefeld I/Neuss II) aus. Sie wirbt damit um das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler in Jüchen, Korschenbroich, Kaarst und Meerbusch sowie im Süden und Westen von Krefeld.

Die SPD-Politikerin aus Fischeln war von 2012 bis 2022 Mitglied des Landtags und ist schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Krefelder Stadtrat. Ina Spanier-Oppermann ist außerdem Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der NRW-SPD. Neben ihrer politischen Arbeit verfügt sie über langjährige Erfahrung in der freien Wirtschaft und war viele Jahre Betriebsratsvorsitzende.

In der Mitgliederversammlung der örtlichen SPD am 25.11. stellt sich die 62-Jährige den Jüchener Genossinnen und Genossen vor, die auch direkt über ihre endgültige Nominierung als Bundestagskandidatin mitbestimmen können. Denn auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung stehen unter anderem Delegiertenwahlen für die Parteitage, auf denen in Kürze die Wahlkreiskandidaturen und die NRW-Landesliste festgelegt werden.

Darüber hinaus möchten sich die SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Anna-Lisa Strohbach und Norbert John sowie der weitere Vorstand im Landgasthof Kelzenberg mit den Mitgliedern zum einen über die aktuelle Situation in der Bundespolitik austauschen als auch die Mitglieder über den Jüchener Haushalt 2025 informieren und darüber mit ihnen diskutieren.

Zum zweiten Mal parteiübergreifende Aktion zum 9. November: Jüchener Parteien reinigen wieder Stolpersteine

Mitglieder der demokratischen Parteien in Jüchen beim Reinigen der Stolpersteine.

Nach der geglückten Premiere im Vorjahr haben die fünf im Jüchener Stadtrat vertretenen demokratischen Parteien erneut in einer gemeinschaftlichen Aktion die in Jüchen verlegten Stolpersteine gereinigt – und damit ein Zeichen gegen das Vergessen gesetzt. CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und FWG waren rund um den 9. November auf den Jüchener Straßen unterwegs, um die Steine wieder zum Glänzen zu bringen, die in Erinnerung an während des „Dritten Reichs“ ermordete, verfolgte und vertriebene Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischen Glaubens verlegt worden sind. Die Parteien haben vereinbart, die Stolpersteine auch weiterhin jedes Jahr im Zusammenhang mit dem Gedenktag der Pogromnacht 1938 zu reinigen.

Gut 60 Steine an mehr als 20 Standorten stehen in Jüchen dafür, dass die Erinnerung an frühere Bewohnerinnen und Bewohner jüdischen Glaubens wachbleibt. Maßgeblich initiiert wurde die Verlegung der Stolpersteine durch eine Projektarbeit der früheren Realschule Jüchen. Dank dieser Initiative verlegte 2013 der Künstler Gunter Demnig die ersten Stolpersteine mit den kleinen Messingplatten in Jüchen – unterstützt vom städtischen Bauhof.

Für die Vertreter der fünf demokratischen Ratsparteien war es deshalb hilfreich, dass Initiatoren des damaligen Projekts ihnen im Vorfeld der Reinigungsaktion mit Rat und Tat zur Seite standen. Eine Liste der zu putzenden Steine wurde dabei ebenso geteilt wie Tipps für die besten Reinigungsmittel.

Nachdem sich die Parteien schnell einig waren, wer für welche Steine zuständig ist, befreiten die Teams der Parteien rund um den geschichtsträchtigen 9. November die Stolpersteine von der über das Jahr entstandenen Verschmutzung. So erhielten sämtliche Steine auf den Jüchener Straßen neuen Glanz und können auf diese Weise ihrer Erinnerungsfunktion wieder besser nachkommen. An einigen Standorten werden zudem Steine weiterhin von Anwohnern oder Nachkommen der Opfer gepflegt.

Die an der Reinigung Beteiligten freuen sich, erneut ein Zeichen gegen das Vergessen gesetzt zu haben – verbunden mit einem Statement gegen Antisemitismus, Gewalt und Rechtsradikalismus, das nicht zuletzt an die eindrucksvolle Demonstration im Frühjahr in Jüchen anknüpft.

Die Vertreter der fünf Parteien sind sich zudem einig, auch im kommenden Jahr im Zusammenhang mit dem 9. November die Stolpersteine in Jüchen zu reinigen – gern auch weiterhin gemeinsam mit engagierten Jüchenerinnen und Jüchenern ohne Parteizugehörigkeit.

Kindergarten-Leiterin Susanne Adams erzählt beim Talk: „Ich habe immer noch den Schlüssel aus Alt-Otzenrath bei mir“

In der Mitte: die Otzenrather Kindergarten-Leiterin Susanne Adams, eingerahmt von den SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Anna-Lisa Strohbach und Norbert John. (Foto: Birgit John)

„Wenn ein Kind nach dem Urlaub auf mich zu gelaufen kommt und sagt: ,Da bist du ja endlich wieder!‘ – das ist das Schöne an meinem Beruf.“ Susanne Adams, langjährige Leiterin des katholischen Kindergartens St. Simon und Judas Thaddäus in Otzenrath, war bei der SPD Jüchen zu Gast und plauderte beim „Talk auf dem Roten Sofa“ über Kinder und deren Eltern, über schöne und schwierige Seiten ihres Berufs und über die Verbundenheit zu „ihrem“ Dorf. Unter dem Strich wieder ein sehr unterhaltsamer und interessanter Abend im „Roten Salon“, den die Gäste zufrieden verließen.

Mit der geballten Berufserfahrung aus 35 Jahren und drei Jahrzehnten Leitungstätigkeit in Otzenrath stellte sich Susanne Adams beim „Talk auf dem Roten Sofa“ den Fragen der SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Anna-Lisa Strohbach und Norbert John. Die wollten von der Erzieherin natürlich wissen, ob und wie sich die Arbeit mit Kindern in den langen Jahren verändert hat. „Kinder brauchen heute mehr Abwechslung, denn sie haben viel mehr Termine und sind einer regelrechten Überflutung ausgesetzt. Kinder müssen einfach keine Langeweile mehr haben. Kindern wird heute viel mehr geboten als früher, deshalb müssen auch wir den Kindern mehr bieten. Außerdem haben Kinder heute viel mehr Wissen und hinterfragen die Dinge stärker“, fasste Susanne Adams ihre Erfahrungen zusammen.

„Ihre“ Kinder und ihren Beruf schätzt die 56-Jährige unverändert sehr – trotz aller Probleme, die sie vor allem in ein Schlagwort packt: „Die Bürokratie! Wenn ich sehe, was wir alles verschriftlichen müssen, das nimmt unglaublich viel Zeit in Anspruch. Ich bin Erzieherin geworden der Kinder wegen. Dass ich jetzt auch noch einen Bürojob dazubekommen habe, hätte nicht unbedingt sein müssen. Also genieße ich die Zeit mit den Kindern in der Gruppe.“ Generell formuliert sie an die Politik und alle Verantwortlichen klare Wünsche: „Die Gruppen kleiner machen und mehr Kollegen einstellen!“

Ganz besonders ans Herz gewachsen sind ihr die ganz jungen Schützlinge, die Unter-Dreijährigen: „Es gibt nichts Schöneres als die Arbeit mit U3-Kindern. U3-Kinder sind eine Bereicherung. Ich möchte sie nicht mehr missen.“ Ihre Arbeit stellt sie dabei für alle unter eine Maxime: „Wir versuchen Eltern und Kinder dort abzuholen, wo sie stehen.“

Im Tagesablauf bedeutet dies an der Adolph-Kolping-Straße ein großes Maß an Freiheit für die Kinder. Susanne Adams: „Bei uns dürfen Kinder viel allein machen. Wir haben Vertrauen in sie – auch darin, dass sie Konflikte allein lösen.“ Und weiter sagt die Kindergartenleiterin: „Wir haben jeden Tag ein Bewegungsangebot – in der Turnhalle und im Außengelände können sich die Kinder viel bewegen. Sie sind sehr aktiv.“ Probleme mit übergewichtigen Kindern sind daher im katholischen Otzenrather Kindergarten kein Thema – ebenso wenig wie die berüchtigten „Helikoptereltern“.

Wohl aber sind die Themen Kindeswohl und sexueller Missbrauch im Bewusstsein – auch und gerade aktuell in der Stadt Jüchen. „Früher wurde einfach weggeschaut und das Thema totgeschwiegen. Heute sind wir viel stärker sensibilisiert und geschult und schauen genauer hin. Gottseidank hatten wir bei uns im Kindergarten noch keinen derartigen Fall“, bezieht Susanne Adams Stellung.

Ebenfalls sehr intensiv war für Kinder und Mitarbeitende die Zeit der Umsiedlung, die die Kita-Leiterin hautnah miterlebt hat: „Das war für alle schwer, denn der alte Kindergarten war unsere Heimat, unser Zuhause. Ich habe heute noch den Schlüssel vom alten Kindergarten am Bund.“ Längst sind alle jedoch im „neuen“ Ort angekommen, sodass Susanne Adams nach 30 Jahren ein rundum positives Fazit ziehen kann: „Otzenrath ist mir ans Herz gewachsen.“

Das Thema Umsiedlung dürfte auch beim nächsten „Talk auf dem Roten Sofa“ gewissen Raum einnehmen. Denn Gast der SPD Jüchen ist am Dienstag, 12. November um 19 Uhr Dr. Markus Kosma: Der RWE-Manager fungiert als Leiter des Tagebaus Garzweiler und ist dadurch in vielfältiger Weise mit der Stadt Jüchen und seinen Bürgerinnen und Bürgern verbunden.

„Positive Stimmung erzeugen, denn die Koalition hat viel erreicht“: MdB Daniel Rinkert berichtet aus Berlin

Unser Bundestagsabgeordneter Daniel Rinkert, eingerahmt von den Ortsvereinsvorsitzenden Anna-Lisa Strohbach und Norbert John.
(Foto: Birgit John)

Detaillierte und unterhaltsame Informationen aus erster Hand über die Arbeit in Regierung und Bundestag sammelten die Gäste beim „Talk auf dem Roten Sofa“ mit Daniel Rinkert. Der SPD-Bundestagsabgeordnete stellte sich im „Roten Salon“ der Jüchener SPD den Fragen der beiden Jüchener Ortsvereinsvorsitzenden Anna-Lisa Strohbach und Norbert John – und wusste sowohl politische wie private Themen souverän zu beantworten.

Daniel Rinkert sitzt nicht nur seit zwei Jahren im deutschen Parlament – und betreut dabei für die SPD auch die Stadt Jüchen. Der 36-Jährige fungiert zudem als SPD-Fraktionsvorsitzender in Grevenbroich und als Vorsitzender der Kreis-SPD. Das verschafft ihm Bodenhaftung, denn: „Die Debatten in der Berliner Blase aus Politik, Journaille und Lobbyisten haben mit den wahren Problemen der Menschen eigentlich wenig zu tun. Mir hilft die Kommunalpolitik in Grevenbroich und im Kreis mit ihren konkreten Problemen, damit ich aus dieser Blase aussteigen kann.“ Und wie bekommt Daniel Rinkert die vielen Aufgaben unter einen Hut? „Man braucht ein gutes Team, das ich habe. Man braucht Disziplin und man muss vor allem Freude ausstrahlen. Und ich schaue immer, dass ich einen freien Tag in der Woche habe.“ Aber Zeit fürs Privatleben ist dennoch knapp bemessen, außerdem „wird Schlaf einfach überbewertet.“

Positiv bleiben – das gilt für den Bundestagsabgeordneten auch und gerade für die viel gescholtene Bundesregierung, deren Arbeit er in Berlin aus nächster Nähe verfolgen kann. „Diese Koalition wird bis zur nächsten Wahl halten, weil man sich nicht aus dem Staub macht, wenn es mal schwierig wird. Und diese Koalition liefert bei allem Streit Gesetze und massive Veränderungen am laufenden Band.“ Ein besonderes Anliegen ist für Daniel Rinkert, einen Stimmungswandel hinzubekommen: „Dieses Land wird schlecht geredet – das ärgert mich. Ich will dagegen eine positive Stimmung erzeugen.“

Selbstverständlich war auch der sozialdemokratische Bundeskanzler Olaf Scholz ein Thema beim Talk-Abend der Jüchener SPD. Hier konnte der MdB aus Grevenbroich von seiner Wahrnehmung berichten: „In der Fraktion erlebe ich einen offenen, witzigen, schlagfertigen, rhetorisch starken Bundeskanzler. Deshalb gibt es in der SPD den Wunsch, dass wir mehr von diesem lockeren Fraktions-Olaf und weniger von dem bekannten spröden Draußen-Olaf bekommen. Er kann das nämlich! Ich halte nichts von Debatte, ihn auszutauschen.“

Im Vordergrund steht für Rinkert jedoch die Sacharbeit, bei der er unter anderem an der größten Novelle seit 30 Jahren des Bundesimmissionsschutzgesetzes mitgearbeitet hat – mit einem guten Ergebnis: „Da haben wir ein richtig gutes Gesetz zur Planungsbeschleunigung und damit für gute Arbeitsplätze geschaffen.“

Auch für den heimischen Rhein-Kreis lässt sich in Berlin einiges erreichen, etwa für Jüchen. „Wir schauen immer, welche Fördergelder verfügbar sind. Für Jüchen geht es aktuell darum, dass das Thema S-Bahn und Bahnhofsumbau voran geht. Ich bin optimistisch, dass uns in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn und der Stadt Jüchen etwas Gutes gelingt“, nennt Daniel Rinkert ein aktuelles Thema. Außerdem versprach er, dass er sich um positive Impulse für die SPD vor Ort bemüht: „Wir wollen Rückenwind geben und keinen Gegenwind!“

Beim nächsten „Talk auf dem Roten Sofa“ geht es von der „großen Politik“ wieder auf die lokale Ebene – und zu den kleinsten Jüchenern: Am Mittwoch, 16. Oktober ist um 19 Uhr Susanne Adams zu Gast bei der Jüchener SPD: Sie leitet seit vielen Jahren den katholischen Kindergarten St. Simon und Thaddäus in Otzenrath und wird im Gespräch mit Anna-Lisa Strohbach und Norbert John unter anderem über die vielen Facetten ihrer Arbeit mit Kindern erzählen.