Jüchener Landwirte Hubertus Schmitz und Markus Mohren begeistern beim „Talk auf dem Roten Sofa“

Die Jüchener Ortslandwirte Hubertus Schmitz (rechts) und Markus Mohren (links) mit dem Co-Vorsitzenden unseres Ortsvereins, Norbert John. (Foto: Birgit John)

In Jüchen gibt es 61 landwirtschaftliche Betriebe mit 435 Pferden, 352 Schweinen, 167 Rindern, 2623 Stück Geflügel und diversen anderen Nutztieren: Diese und eine Menge weiterer Informationen brachten Hubertus Schmitz und Markus Mohren mit in den „Roten Salon“ der SPD Jüchen. Die beiden Landwirte nahmen Platz zum „Talk auf dem Roten Sofa“ und sorgten kenntnisreich und humorvoll dafür, dass die Gäste der Veranstaltung eine Vielzahl neuer Erkenntnisse zur Landwirtschaft in der Stadt und darüber hinaus mit nach Hause nahmen.

Mit Hubertus Schmitz und Markus Mohren kamen der Ortslandwirt für die Stadt Jüchen und sein Stellvertreter in den gut besuchten „Roten Salon“. Die Beiden können geballtes Praxiswissen vorweisen, denn während Hubertus Schmitz im historischen Haus Bontenbroich als Vollerwerbslandwirt im Kartoffelanbau tätig ist, arbeitet der Otzenrather Markus Mohren als Nebenerwerbslandwirt und ist hauptberuflich Saatgutexperte bei der Raiffeisen Waren-Zentrale (RWZ) in Köln.

„Wir sind Landwirte aus Leidenschaft“, betonten denn auch die beiden Gäste beim mittlerweile zehnten „Talk auf dem Roten Sofa“. Ein Anliegen war es ihnen dabei, Informationen zu vermitteln, was moderne Landwirtschaft leisten kann und wofür sie steht. Dazu gehörte das Ausräumen von Vorurteilen, wie zum Umgang mit dem Grund und Boden: „Boden ist unser größten Kapital, das wir mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln schützen. Kein Landwirt setzt etwas ein, was den Boden nachhaltig schädigt. Kein Landwirt wird seinen Boden innerhalb von zehn oder 20 Jahren auslaugen, sodass die nächste Generation nichts mehr davon haben würde“, betonte Markus Mohren. Sein Kollege Hubertus Schmitz wies zudem auf eine umfassende Kontrolle hin: „ Unsere Flächen werden alle paar Tage per Satellit auf den Quadratmeter genau fotografiert und kontrolliert, ob dort das Richtige angebaut wird.“ Er strich außerdem die Qualität des Jüchener Untergrunds heraus: „Die Böden in Jüchen sind sehr gut: mit einer 15 bis 18 Meter dicken Lössschicht und dazu immer ausreichenden Niederschlägen – das findet sich weltweit kaum an anderer Stelle.“ Umso mehr wünscht sich Hubertus Schmitz einen sorgsamen Umgang mit den Flächen, denn „Boden ist nicht vermehrbar. Was einmal bebaut wurde, ist für die Landwirtschaft verloren.“

Auch den Klimawandel registrieren die Landwirte, so Markus Mohren: „Wir bemerken zunehmend ausgeprägte Trockenheit im Frühjahr und extreme Wetterereignisse, zum Beispiel extrem viel Regen in kurzer Zeit.“ An den Kosten darf der Umgang mit dem Klimawandel nicht scheitern, sagt Hubertus Schmitz: „Der Klimawandel kostet auch Geld. Wenn man nichts macht, kostet es später noch mehr.“

Neben den Wetterextremen sieht Markus Mohren ein weiteres Problem, das der Landwirtschaft immer mehr Sorgen bereitet: die Bürokratie. „Es ist schon ein Wahnsinn mit den ganzen Vorschriften, Dokumentationspflichten und so weiter. Die Bürokratisierung ist an vielen Stellen übers Ziel hinausgeschossen. Wir wünschen uns einfach mehr Sicherheit in der Planung und nicht jedes Jahr neue Vorgaben oder Ziele. Alles draußen auf dem Feld bekommen wir schon hin.“

Insgesamt aber sieht Ortslandwirt Hubertus Schmitz gute Perspektiven für die Landwirtschaft in Jüchen: „Wir haben ein gutes Klima, super Böden und viele Verbraucher direkt vor der Haustür. Das allein sind gute Voraussetzungen – und außerdem plagen uns auch keine Nachwuchsprobleme, denn Landwirt ist ein spannender und abwechslungsreicher Beruf.“

Auf die Frage des SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Norbert John nach den Wünschen der Landwirte an die Politik äußerte Markus Mohren abschließend den Appell: „Sprechen Sie mit uns! Urteilen und entscheiden Sie erst, wenn Sie mit uns geredet haben.“

Mit langem Beifall und großem Zuspruch dankten die Gäste der Veranstaltung den beiden Landwirten auf dem „Roten Sofa“ für den ebenso unterhaltsamen wie überaus informativen Abend.

Beim nächsten „Talk auf dem Roten Sofa“ ist politische Prominenz angekündigt: Am Dienstag, 25. Juni kommt um 19 Uhr der frühere NRW-Landesminister und Regierungspräsident Dr. Fritz Behrens in den „Roten Salon“. Die beiden SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Anna-Lisa Strohbach und Norbert John freuen sich ebenso wie das Publikum auf einen spannenden Abend mit dem in Jüchen-Damm wohnenden SPD-Mitglied.

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